Facebook Gründer Mark Zuckerberg äußerte sich im Rahmen einer IT-Konferenz im September über die Zukunft von Facebook. Unter anderem kündigte er eine eigene Suchmaschine an. Welche Konsequenzen daraus für Konkurrenz und vor allem Nutzer entstehen bleibt abzuwarten.
Facebook’s Suchmaschine
Wie Zuckerberg mitteilte, erhält Facebook bereits jetzt täglich mehr als 1 Milliarde Suchanfragen. Damit ist das Unternehmen auf Platz 2 der Suchmaschinen im Internet. Durch den missglückten Börsenstart im Mai diesen Jahres steht Facebook unter neuem Erfolgsdruck. Facebook’s Suchmaschine könnte Abhilfe schaffen. Da Nutzer bereits an die Einblendung von Werbeanzeigen und personalisierten Mitteilungen bei der Suche im Internet gewöhnt sind, will auch Facebook versuchen hier ein weiteres lukratives Standbein zu etablieren.
Ob sich der Erfolg einstellen wird bleibt allerdings abzuwarten, denn bereits jetzt sind Facebook-Nutzer von eingeblendeten Werbebotschaften genervt und wünschen sich weniger Werbung. Ebenso sollte aber auch klar sein, dass die Nutzung des Dienstes langfristig nur kostenlos bleiben kann, wenn die Werbeeinnahmen des Unternehmens stimmen.
Die Zukunft der Suchmaschinen?
Wann Facebook’s Suchmaschine kommt, ist noch unklar. Klar scheint jedoch eines:
Facebook wird seinen Wettbewerbsvorteil ausnutzen und eine neue Form der Internetsuche anbieten. Die Zusammenführung von Profildaten, Nutzungsverhalten, Freunden, Gruppen und deren Aktivitäten mit Suchanfragen und regulärer Websuche, wird Facebook’s Suchmaschine, Möglichkeiten eröffnen, von denen Konkurrenten nur träumen können.
Sie solle Suchanfragen direkt beantworten und keine seitenweisen Links zeigen, so die Vision des Unternehmensgründers.
Inwieweit Facebook’s Suchmaschine damit dem Angebot von Google gefährlich werden kann, ist jedoch unter IT- und Wirtschaftsexperten umstritten.
Vermutlich werden die Suchfunktionen in der aktuellen Facebook-Suche integriert sein und somit nur registrierten Nutzern zur Verfügung stehen. Sie unterscheiden sich also bereits im Ansatz von den Konkurrenten Google und Microsoft.
SEO und Facebook
Insbesondere die Betreiber von Webseiten und die werbenden Unternehmen bzw. deren beauftragte IT-Dienstleister müssen im Fall Facebook umdenken.
Um eine gute Platzierung (SEO = Search Engine Optimizing / Suchmaschinenoptimierung) bei Facebook’s Suchmaschine zu erreichen, werden gänzlich andere Faktoren eine Rolle spielen als bei anderen Suchmaschinen.
Das Unternehmen selbst machte zu dieser Thematik bisher keine Angaben. Eine Reihe von Kriterien gilt jedoch als wahrscheinlich. So zum Beispiel die Anzahl an Likes oder wie oft ein Inhalt geteilt wurde. Kommentare, geographische Position des Nutzers bei der Suchanfrage, ebenso wie die Verweildauer könnten weitere Faktoren sein. Ähnliche Suchanfragen aus dem direkten oder erweiterten Freundeskreis, deren Likes, Shares oder sogar Fan-Seiten dürften auch zur Bestimmung des Suchergebnisses ausgewertet werden.
Für den Suchenden kann dies zu genaueren Ergebnissen führen, macht es aber umso schwieriger für Unternehmen, sich im Kampf ums Ranking zu behaupten.
Wie auch immer Facebook’s Suchmaschine arbeiten wird, ob dem Facebook-Erfinder damit ein erneuter Durchbruch gelingt, wird davon abhängen wie die Nutzer den Dienst annehmen werden.